ALLES ZUM LETZTEN GESCHÄFTSJAHR

Das letzte Jahr im Überblick: Berichte des Stiftungspräsidenten und des Geschäftsleiters informieren über die Stiftungstätigkeit im vergangenen Jahr. Erzählungen der Leiterpaare bieten Einblick ins Leben an den Standorten Birkenhof Aarberg, Dählenhof Safnern und Ferme du Soleil Biel-Bienne.

Tätigkeitsbericht 2021 des Präsidenten zu Handen der Stiftungsaufsicht

2021 war das dritte Betriebsjahr der Stiftung arboa, die per 1.1.2019 die Aufgaben, das Vermögen und die vertraglichen Verpflichtungen des Vereins Chinderhus Biel-Seeland vollumfänglich übernommen hatte. Der Verein befindet sich am 31.12.2021 nach wie vor in Liquidation. Die Stiftung führt in der Region Biel-Seeland sozialpädagogische Kleininstitutionen mit familiärem Charakter. Aktuell ist sie Trägerschaft von drei Einrichtungen zur mittel- und langfristigen Platzierung von Pflegekindern mit insgesamt 28 Plätzen. Diese befinden sich in Aarberg, Biel-Bözingen und Safnern und verfügen über eine Betriebsbewilligung des Jugendamts des Kantons Bern. Die Stiftung Arboa hat per 1.1.2022 mit dem Kantonalen Jugendamt einen Leistungsvertrag abgeschlossen, der festlegt, welche Leistungen die drei Einrichtungen erbringen können und welchen Preis sie dafür in Rechnung stellen dürfen.

In der Berichtsperiode traf sich der Stiftungsrat zwei Mal zu direkten Stiftungsratssitzungen, davon ein Mal zu einer ausführlicheren Retraite im September 2021. Zudem fanden zwei Präsenzsitzungen gemeinsam mit den Leiterpaaren der drei Einrichtungen statt, die hauptsächlich dem Informationsaustausch dienten. Zwei weitere geplante Sitzungen mussten wegen den Einschränkungen, die auf Grund der behördlichen Vorschriften zum Umgang mit der Covid 19-Pandemie in diesem Zeitpunkt herrschten, in Form einer Videokonferenz bzw. auf dem Korrespondenzweg durchgeführt werden.

An den Stiftungsratssitzungen wurden neben den jährlich wiederkehrenden Geschäften zur Jahresrechnung bzw. zum Budget, folgende Traktanden behandelt und entschieden:

  • Anfrage einer existierenden Einrichtung betr. möglicher Aufnahme in die Stiftung arboa, Begleitung und schliesslich Abschluss der Verhandlungen durch den Rückzug des Gesuchs.
  • Mietverhältnis der Einrichtung Safnern mit der Bernischen Stiftung Elfenau: Abklärungen betr. der Möglichkeit einer Erweiterung der Liegenschaft zur Errichtung einer grösseren Wohnung für die Leiterpaarfamilie.
  • Vorbereitung und Genehmigung eines zusätzlichen Angebots (Betreuung für einen begrenzten Zeitraum) im Birkenhof Aarberg.
  • Genehmigung einer Ethikcharta, welche als Verpflichtungserklärung zu den Bereichen körperliche Nähe, Anwendung von Gewalt und Datenschutz durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen zu unterzeichnen ist.
  • Genehmigung eines Konzepts über ausserordentliche Lagen (Notfallkonzept).
  • Genehmigung eines Konzepts über den Umgang mit meldepflichtigen Vorkommnissen.
  • Einbau einer neuen Heizung im Birkenhof Aarberg

Die Sorge betreffend der Belegungssituation im Dählenhof Safnern, die im Tätigkeitsbericht 2020 zum Ausdruck gebracht wurde, war nicht unbegründet. Erst am Ende des Berichtsjahres (und damit rund acht Monate später als ursprünglich vermutet) konnten die Plätze vollständig belegt werden. Aus diesem Grund resultierte in dieser Einrichtung erneut ein beträchtliches Defizit. Im Rahmen der Erstellung des Leistungsvertrags 2022 konnte die Stiftung gegenüber dem Kantonalen Jugendamt aber aufzeigen, dass auf Grund der aktuellen Zusammensetzung der Kindergruppe ein wesentlich höherer Tarif gerechtfertigt ist. Dieser wurde genehmigt, so dass ab 2022 auch in dieser Einrichtung mit einem ausgeglichenen Rechnungsabschluss geplant werden kann.

Die beiden anderen Einrichtungen – der Birkenhof Aarberg und die Ferme du Soleil in Biel-Bözingen – wiesen beide im Jahr 2021 eine ausgezeichnete Belegung auf und konnten aus diesem Grund deutlich besser abschliessen, als budgetiert worden war. Im Übrigen verweise ich zum operativen Betrieb der Stiftung arboa gerne auf die Jahresberichte 2021 der Geschäftsstelle und der drei Einrichtungen.

Die finanzielle Situation der Stiftung darf nach Einschätzung des Stiftungsrats weiterhin als solid bezeichnet werden. Die in früheren Jahren angelegten Reserven dienen als Basis dafür, dass der Erfüllung des Stiftungszwecks auch in den nächsten Jahren nichts im Wege stehen wird. In geringem Mass fliessen der Stiftung auch immer wieder Zuwendungen von Privatpersonen in Form von Spendengeldern oder Kollekten anlässlich von Trauerfeiern zu. Die Verwendung dieser Gelder ist im „Reglement über die Spendenfonds in der Stiftung arboa“ geregelt. Es wurden unter anderem stiftungsinterne Entwicklungsprojekte, auswärtige Ferien- und Freizeitaktivitäten der drei Einrichtungen sowie individuelle Freizeitaktivitäten einzelner Kinder finanziert. Zudem wurden im Namen der Stiftung jedem Kind ein kleines individuelles Geburtstaggeschenk sowie den drei Einrichtungen je ein grossartiges Weihnachtgeschenk, das allen Bewohner/innen gleichermassen zu Gute kommt, übergeben.

Der Dank des Präsidenten geht zuallererst an die Mitglieder des Stiftungsrats, die durch ihr Mitdenken und Mitreden im Rahmen der Stiftungsratssitzungen oder der Sitzungen einzelner Arbeitsgruppen sowie durch die Führung des ihnen zugewiesenen Fachbereichs zum Erfolg der Stiftungstätigkeit massgeblich beigetragen haben. Meine Anerkennung geht aber auch an unseren Geschäftsführer, Herrn David von Steiger, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Einrichtungen und insbesondere an die drei Leiterpaare, die sich mit ihrer ausserordentlich hohen Präsenz in den Einrichtungen und mit viel persönlichem Engagement für das Wohlbefinden und die bestmögliche Entwicklung der ihnen anvertrauten Pflegekinder einsetzen.

Pierre-Yves Moeschler
Präsident der Stiftung Arboa

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JAHRESBERICHT 2021 DER GESCHÄFTSSTELLE

Noch einmal war das Jahr 2021 vor allem von einem Thema dominiert, der Corona-Pandemie. Die drei Einrichtungen mussten erneut eine hohe Flexibilität an den Tag legen, zunächst im Umgang mit den vorgegebenen Einschränkungen und deren Auswirkungen insbesondere auf die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, später mit Fragen der Impfung bei Kindern und Mitarbeiter/innen und schliesslich auch immer wieder mit Isolationen von einzelnen Kindern und vermehrten Absenzen im Betreuungsteam. Wie bereits in der Bilanz zum ersten Pandemiejahr kann aber hier auch wieder ein grundsätzlich positiver Rückblick gezogen werden. Kinder wie Erwachsene waren zwar zeitweise stark gefordert, haben aber die Zeit unbeschadet überstehen können. Die Rolle des Geschäftsführers beschränkte sich dabei weitgehend auf die Unterstützung im Hintergrund, wo mit Rat und – seltener – mit Tat den Leiterpaaren das eine oder andere abgenommen werden konnte.

Letzteres gilt auch für den Normalbetrieb der drei Einrichtungen, zu dem es in den jeweiligen Jahresberichten sicher noch Interessantes zu erfahren gibt. An den monatlichen Austauschsitzungen in jedem der drei Häuser ging es oft darum, zu einzelnen – bisweilen auch sehr schwierigen und für die Leiterpaare belastenden – Situationen der Pflegekinder und ihres Umfelds eine Auslegeordnung zu machen und mögliche Wege zu diskutieren, der mittel- und langfristigen Personalplanung das nötige Augenmerk zu schenken, kleinere und grössere Projekte in den Liegenschaften voranzubringen und alle finanziellen Belange im Griff zu behalten.

Ein Schwerpunkt dabei waren auch 2021 die letzten Vorbereitungen auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen gesetzlichen Bestimmungen im Kanton Bern. Die definitive Abfassung des Leistungsvertrags und dessen Einführung in den drei Einrichtungen, die Vorbereitung auf die zukünftige Berichterstattung zu den vorgegebenen Leistungszielen und die Umsetzung der finanziellen Regelungen im Rahmen des neuen Gesetzes zogen sich mehr oder weniger durch das ganze Jahr. Im Gegensatz zu vielen grösseren Betreuungsinstitutionen, die vorher nicht vom KJA sondern von der GEF beaufsichtigt worden waren, ging dieser Vorgang für unsere Stiftung aber weitgehend ohne Nebengeräusche über die Bühne.

In diesem Zusammenhang ist auch ein neu angegangenes Projekt zu sehen, das im Rahmen einer einrichtungsübergreifenden Arbeitsgruppe, an der neben den Leiterpaaren auch weitere Mitarbeiterinnen direkt beteiligt waren, angegangen und vorangebracht werden konnte. Es ging um die Führung der Kinderdossiers sowie um die Einrichtung eines Informatiktools für die Förderplanung der einzelnen Kinder. Die Erfassung der grundsätzlichen Überlegungen dazu sowie die Auseinandersetzung mit den konkreten Bedürfnissen im Alltag der Einrichtungen waren sehr wertvoll und mündete in ein Demoprogramm, das in Zusammenarbeit mit unserer langjährigen Kommunikationsfirma moxi erstellt werden konnte. Die konkrete Weiterbearbeitung des Themas zog sich dann weiter ins Jahr 2022.

Dafür konnten viele der bereits 2020 angefangene Projekte 2021 zu Ende geführt werden. So verfügt die Stiftung arboa nun über ein Konzept für ausserordentliche Lagen, über ein Konzept für den Umgang mit meldepflichtigen Vorkommnissen, das der Umsetzung des Bündner Standards auf unsere konkreten Situationen entspricht, sowie über eine für die Stiftung aktualisierte Version des bereits im Verein Chinderhus geltenden Papiers betreffend der Zuteilung von Aufgaben und Kompetenzen auf die verschiedenen Akteure. Zudem konnte mit dem Leiterpaar des Birkenhofs Aarberg ein zusätzliches Angebot entwickelt werden, das es erlaubt, freiwerdende Plätze nicht mehr ausschliesslich mit Kindern und Jugendlichen zu besetzen, deren Platzierung eine mittel- oder langfristige Perspektive aufweist, sondern auch Kinder aufzunehmen, die zum Beispiel während Abklärungsphasen für einen kürzeren Zeitraum Betreuung nötig haben. Bedauerlich ist dagegen, dass die Verhandlungen mit einer bestehenden Einrichtung in der Region schliesslich ohne Resultat abgeschlossen werden mussten. Das dortige Leiterpaar zog sein Aufnahmegesuch in die Stiftung arboa nach längeren, von beiden Seiten sehr konstruktiv verlaufenen Verhandlungen schliesslich aus persönlichen Gründen wieder zurück.

Zu den Aufgaben des Geschäftsführers zählt aber auch die Verwaltung der umfangreichen finanziellen Belange der Stiftung und ihrer drei Einrichtungen. Von der Lohnbuchhaltung über die monatlichen Erfassungen der Zahlungen und Rechnungen bis hin zur Erstellung von Jahresbudgets und Jahresrechnungen geht dies nur dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit Numera Treuhand, wo Karin Meyer, die vor Jahren auch schon mal Vorstandsmitglied im Verein Chinderhus gewesen ist und deshalb unseren Betrieb ausgezeichnet kennt, die buchhalterische Korrektheit sicherstellt und damit entscheidend dazu beiträgt, dass die Stiftung in diesem Bereich problemlos über die Runden kommt. Dafür gebührt Karin einen ganz herzlichen Dank.

Abschliessend geht mein Dank als Geschäftsführer aber vor allem auch an die Mitglieder des Stiftungsrats und an Pierre-Yves Moeschler als Präsident. Mit ihrer weit gefächerten Fachkompetenz tragen sie wesentlich dazu bei, dass die Einrichtungen der Stiftung arboa in einem guten Umfeld für die bei ihnen platzierten Kinder und Jugendlichen da sein können. Schlussendlich kann dies aber nur durch das immer wieder bewundernswerte Engagement der drei Leiterpaare in dem Mass gewährleistet werden, das sich die Stiftung arboa zum Ziel gesetzt hat. Ohne dass Cyril und Marie-Laure Bogdanovic, Martin und Barbara Vonäsch und Christina und Stefan La Rosa ihre Aufgaben als umfassende Lebensform und nicht einfach als Job verstehen, wäre es nicht möglich, den Kindern und Jugendlichen gleichzeitig ein warmherziges Zuhause und eine professionelle Begleitung zu bieten. Dafür sind wir den drei Leiterpaaren und ihren Betreuungsteams sehr dankbar.

David v. Steiger
Geschäftsführer

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BIRKENHOF AARBERG

Jahresbericht 2021 Birkenhof

Winterzeit

Erstmalig erlebte der Birkenhof einen Jahreswechsel (2020/2021) im Zeichen einer Pandemiesituation. Gemeinsames Feiern und Festen waren nur unter bestimmten Auflagen möglich. Dies hinderte uns jedoch nicht daran, Weihnachten und Sylvester gemeinsam zu feiern. Am Weihnachtsabend liessen wir uns unter dem Motto „Stolpersteine - Edelsteine“ unsere Gedanken anhand einer besonderen Weihnachtsgeschichte einander zukommen. Ein feines Festessen mit den dazugehörenden Geschenken rundete zudem unser gemeinsames Feiern ab.

Just auf Mitte Februar lockerte der Bundesrat die angeordneten Corona-Massnahmen im öffentlichen Leben derart günstig, dass uns für die bevorstehende Schneesportwoche Ende Februar spürbar mehr Freiheiten erlaubt wurden. Dadurch erlebten wir mit der ganzen Familie erneut eine angenehme und von schönem Wetter geprägte Ski- und Snowboardwoche in den Bündner Bergen. Einzig der eher aussergewöhnlich starke und ausgeprägte Sahara-Staub machte uns für die zwei letzten Tage noch einen kleinen Strich durch die Rechnung.

Frühlingszeit

Zwei spannende Frühlingswochen prägten unsere Frühlingsferien. Nebst einem Tag Waldarbeit mit Motorsäge, Beil und Axt kamen Fischereitage an Schweizer Gewässern sowie Tagesausflüge ins Berner Oberland zum bunten Ferientage-Strauss dazu. Unsere beiden 8.Klässler konnten im Rahmen ihrer Berufswahl einige Schnuppertage in ihren Wunschberufen absolvieren. Für einen der Jugendlichen zeigte sich der Einsatz besonders ergiebig, da er am Ende seines Schnupperns aufgrund sehr guten Leistungen die Zusage erhalten hat, dass er sich im kommenden September für die freie Lehrstelle bewerben dürfe!

Sommerzeit

Bereits im Vorfeld der Sommermonate wussten wir, dass unser ältester Mitbewohner seine Lehre als Logistiker EFZ wohl erfolgreich absolvieren würde. Dies ist dann auch so eingetreten. Überglücklich feierten wir im Birkenhof erstmals einen erfolgreichen Lehrabschluss. Die beiden früher ausgetretenen Jugendlichen besuchten beide weiterführende Schulen (Gymnasium und FMS). Aufgrund des erfolgreichen Lehrabschusses erhielt M.B. dann auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag in seinem Lehrbetrieb, welcher Voraussetzung bot, eine eigene Wohnung in Lyss zu mieten. Folglich war dann für Beginn August der Zügeltermin für unseren Ältesten angesagt.

Weiter wechselten 4 Primarschüler ins Oberstufenzentrum der Real-Sek Aarberg. Dieser neue Lebensabschnitt brachte für alle Birkenhöfler viel Freude und Motivation, aber auch eine gewisse Unsicherheit für die Betroffenen mit sich. Ob es wohl klappen würde mit den neuen Klassen und den neuen Lehrkräften?

Per Ende Studienjahr konnte eine unserer Mitarbeiterinnen ihr Studium der Sozialpädagogik an der BFF Bern erfolgreich abschliessen. An dieser Stelle gratulieren wir J.S. zu ihrer erfolgreichen Diplom-Entgegennahme.

Herbstzeit inklusive Dezember

Enttäuschung kam im 2021 nun leider doch noch auf. Aufgrund der erneut angespannten Coronasituation mussten wir auf unsere Herbstferien auf Korsika erneut verzichten. Stattdessen verbrachten wir eine Woche im Tessin. Das wunderschön gelegene Sessa – zwischen Ponte Tresa und Luino gelegen – bot uns einen speziell schönen Ausgangspunkt für besondere Wander- und Ausflugstage. Extrem zu schätzen wussten wir die im Vergleich mit anderen Herbstferien aussergewöhnlich verkürzten Anreise- resp. Rückreisezeiten!

Im November kam es leider nun zu dem, womit wir im Grunde genommen auch im 2021 rechnen mussten: Wir hatten zwei positive Covid-Fälle im Birkenhof zu verzeichnen. Dies bedeutete die entsprechende Isolation der Betroffenen. Eine Quarantänezeit für uns als Familie konnte aufgrund der getroffenen Schutzmassnahmen hingegen ausgelassen werden.

Im Grau des Novembernebels trat bildhaft gesprochen aber auch noch ein wenig Sonnenschein hervor. Unser 9. Klässler konnte seinen lang ersehnten Lehrvertrag nun endlich unterschreiben. Dies feierten wir im Rahmen eines gemeinsamen Nachtessens gebührlich!

Weihnachten unter dem Motto „schenken und beschenkt werden“ konnten wir unter gewissen Vorsichtsmassnahmen trotzdem miteinander feiern. Dankbar und von vielen Seiten her reich beschenkt konnten wir den bevorstehenden Jahreswechsel gelassen und mit feierlicher Stimmung angehen und auch erleben.

Barbara und Martin Vonäsch, Juni 2022

DÄHLENHOF SAFNERN

Jahresbericht Dählenhof

Safnern im Juni 2022

Wir sitzen draussen, die Sonne scheint, ein kühler Wind weht und wir lassen vergangenes Jahr Revue passieren:

Anfangs 2021 befindet sich die Kindergruppe und auch die Erwachsenen in einer Findungsphase. Unsere Tage sind gefüllt mit Spielen, Lachen, Konflikte lösen, administrativen Arbeiten, Mahlzeiten zubereiten, Haushalten, Putzen, draussen sein, Wickeln, Schöppeln und so weiter.

Im Frühling können wir ein Projekt realisieren, auf welches wir uns alle fest freuen – unser kleiner Sandkasten wird zu einem grossen Spielareal ausgebaut. Gross und klein packen dabei tatkräftig an. Das Highlight ist, als für zwei Tage ein Bagger zur Unterstützung eingesetzt wird. Durch die fachkundige Arbeit der Südkurve Lyss und die grosszügige materielle Spende von Vigier Beton in Safnern erzielen wir ein geniales Ergebnis. Die Kinder lieben es, stundenlang im Sand zu bauen, baggern und «choslen».

Auf den Sommer wechselt unsere Jahrespraktikantin in die Ausbildung zur Sozialpädagogin. Uns freut es, dass ein engagiertes Teammitglied für weitere vier Jahre auf dem Dählenhof bleibt. Sie ist die erste Person, welche auf dem Dählenhof ausgebildet wird. Durch diesen Wechsel ergänzt und unterstützt uns eine nächste Praktikantin.

Vor den Sommerferien dürfen wir ein kleines Baby in unsere Grossfamilie aufnehmen. Alle Kinder sind aufgeregt und gespannt auf das neue Familienmitglied. Auch beim Team ist die Vorfreude auf das Baby gross. Schnell gehört das kleine Kind zur grossen Familie.

Covid tangiert uns dieses Jahr unterschiedlich. Zum einen geniessen die Kinder die zusätzlichen Zeiten zu Hause und wiederum ist es eine Herausforderung für alle, den Alltag ununterbrochen als Grossfamilie zu gestalten. Ab drei positiven Corona-Fälle in einer Klasse wird die Klasse geschlossen. Zudem ist es dann allen Kindern desselben Haushaltes nicht möglich, den Schulunterricht zu besuchen. Das heisst, dass wir regelmässig die ganze Kinderschar zu Hause unterrichten. Einige Kinder sind effizient im Erledigen des Schulstoffs, andere haben grössere Mühe damit.

Eine Woche der Herbstferien verbringen wir als Ferienlager im Berner Oberland. Eine Schiffsreise, der Besuch des Freilichtmuseums Ballenberg sowie Glacé-essen in der Stadt sind einige unserer Ferienaktivitäten.

Eine längere Krankheitsphase fordert uns Ende Jahr sehr. Diese Krankheitswelle erfasst Kinder und Teammitglieder und hält sich hartnäckig.

Im Winter lernen die älteren Kinder Skifahren im nahegelegenen Berner Jura. Die jüngeren Kinder geniessen die Zeit beim Schneemannbauen, Schlitteln sowie bei Schneeballschlachten.

Zu Weihnachten dürfen sich die Kinder je ein Kaninchen oder Meerschweinchen als Haustier aussuchen. Bald schon kommt neues Leben auf den Dählenhof – was alle begeistert.

Aus diesem warmen Sommertag blicken wir gespannt auf das bevorstehende Jahr.

Christina & Stefan La Rosa

Leiterpaar Dählenhof

LA FERME DU SOLEIL

« Accepte ce qui est, laisse aller ce qui était et aie con fiance en ce qui sera » (Bouddha)

Cette citation illustre bien le challenge de notre mission éducative auprès des enfants et jeunes adultes que l’on accueille à la Ferme du Soleil. Pour atteindre cet épanouissement personnel, l’enfant a besoin d’être guidé dans une meilleure connaissance de soi et de son environnement. Notre rôle est donc de les accompagner au quotidien dans ces différentes étapes avec - comme ligne de mire - l’avenir. Une des étapes est l’acceptation de sa situation de vie notamment du placement. Pour ce faire, l’enfant doit entre-autre apprendre à lâcher prise, à ne pas se considérer comme fautif, sauveur ou encore victime. Un autre défi est la découverte de soi-même. On est tous différents …, chacun a son propre caractère, ses faiblesses, ses atouts, tolérances et frustrations etc.

A travers le quotidien et la vie communautaire nous aidons nos jeunes à mieux se connaître pour mieux vivre ensemble. Une fois ces étapes affranchies, il est plus facile pour le jeune de se tourner vers l’avenir et de construire son projet de vie. Nul ne sait ce que la vie réserve, ni quelle étape il reste à franchir, mais il importe de développer un équilibre, une confiance, des ressources qui aideront chacun à cheminer dans le futur et à surmonter les embuches. Il est également important de voir le côté positif de la vie et de savoir profiter des petites et grandes joies qui s’offrent à nous au quotidien.

Durant cette année 2021, nous avons donc accompagné les onze enfants et adolescents de la ferme du soleil dans cette philosophie de la vie tournée vers l’avenir, vers la construction de leurs propres projets et le partage d’un quotidien riche en échanges. Nous tenons une fois de plus à remercier tous les acteurs qui ont contribué de près ou de loin à ce que l’année 2021 soit constructive.

Marie-Laure et Cyril Bogdanovic